Bitte kein Smalltalk
Liebes Tagebuch, Wenn ich meine geistreichen Vergleiche, eleganten Wortfetzen und actiongeladene Alliterationen so schwungvoll auf deine blanken Seiten schmettere, würde man natürlich glauben, dass ich auch im wahren Leben, wo kein Blatt zwischen mir und meiner Botschaft steht, ein wortgewaltiges Ungetüm bin, an dessen Lippen alle Ohren hängen wie eine Sardine an einer mit einem riesigen, fetten Wurm behangenen Angelrute. Dem ist aber nicht so, und ich muss nun ein Geheimnis loswerden. Ich bin wirklich schlecht im Smalltalk. Sehr schlecht. Wenn ich das erste Mal mit jemandem ins Gespräch komme, beim sich kennenzulernen, sich beschnuppern, beim Stimmung lockern, lockert sich bei mir erstmal gar nichts. Ich werde so steif wie die allseits bekannte steife Brise, so unsicher wie ein Dönermann in den Dönerspiess von vor einer Woche, der immer noch da hängt und langsam wirklich ausgetauscht werden müsste, so unbeholfen wie Präsident Biden auf einem Rennrad, no offense! Ich vergleiche mich in