Der Alltag frisst seine Kinder
Liebes Tagebuch…
Die wenigsten Menschen wissen, dass ich nach all den langen Jahren noch immer in der Lage bin, das Titellied der in den 90-er Jahren vor allem bei kleinen Mädchen beliebten Zeichentrickserie „Sailormoon“ auswendig, von der ersten bis zur letzten Zeile, und dazu ekstatisch tanzend, zu singen. Es ist, ich sehe das ein, nicht etwas, dass man in einen Lebenslauf als besondere Fähigkeit ausweisen könnte, denn potentielle Arbeitgeber wissen solche Qualitäten in einer von Gewinnstreben und Effizienzsteigerung erkalteten Welt leider nicht zu schätzen. Eher noch wird man von seinen Mitbewerbern und Kollegen im besseren Falle ungläubig, im schlechteren aber leicht angeekelt, beäugt.
Was auch nicht allzu viele Menschen wissen: Sasha Grey – ja, genau die,
die unter anderem im Jahre 2010 einen Award für die beste Analsexszene
in einem Erwachsenenfilm abräumte - hat mal ein Buch geschrieben. Und
zwar eine Novelle, ernstzunehmende Literatur. Das verwundert durchaus,
denn ich habe im Internet bei… bei der Recherche unzählige Bilder – etwa
so wie jenes in diesem Text - und Filme gesehen, die darauf hindeuten,
dass die gute Dame noch nicht einmal weiss, dass man Bananen vor dem
Verzehr schälen sollte. Sie enthalten nämlich Tannine, die eine blähende
und stopfende Wirkung haben. Ich wünsche niemanden Blähungen und
Verstopfungen.
Insbesondere denen nicht, die sich mit der einwandfreien Funktion ihrer Körperöffnungen ihr tägliches Brot verdienen.
Man kann dieses Bild im Lichte des scheinbar ausgeprägten Intellekts von Sasha Grey aber auch so deuten, dass die Handlung, sich eine ungeschälte Banane in den Rachen zu schieben, eine leise Kritik an der westlichen Gesellschaft ist, die einem keine Zeit mehr lässt, sich um das eigene Wohl zu kümmern, die einen so von Verpflichtung zu Verpflichtung hetzt, dass man nicht einmal die Musse findet, die Rinde von der Banane zu pellen, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Wir haben uns diese Welt erschaffen – wir selbst, diese kalte, kalte Welt. Ich möchte dagegen anschreien, mir eine ungeschälte Banane in den Hals schieben und dabei laut „Sag das Zauberwort und du hast die Macht / Halt‘ den Mondstein fest und spür‘ die Kraft“ in den Himmel schmettern. Doch aus dem klangvollen Geschmetter wird nichts, ein unverständliches Gurgeln nur wird aus meiner Kehle dringen, denn die Banane steckt noch tief drinnen.
Und ohnehin sollte ich jetzt eigentlich arbeiten. Der Alltag frisst uns auf, immer und immer wieder.
Insbesondere denen nicht, die sich mit der einwandfreien Funktion ihrer Körperöffnungen ihr tägliches Brot verdienen.
Man kann dieses Bild im Lichte des scheinbar ausgeprägten Intellekts von Sasha Grey aber auch so deuten, dass die Handlung, sich eine ungeschälte Banane in den Rachen zu schieben, eine leise Kritik an der westlichen Gesellschaft ist, die einem keine Zeit mehr lässt, sich um das eigene Wohl zu kümmern, die einen so von Verpflichtung zu Verpflichtung hetzt, dass man nicht einmal die Musse findet, die Rinde von der Banane zu pellen, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Wir haben uns diese Welt erschaffen – wir selbst, diese kalte, kalte Welt. Ich möchte dagegen anschreien, mir eine ungeschälte Banane in den Hals schieben und dabei laut „Sag das Zauberwort und du hast die Macht / Halt‘ den Mondstein fest und spür‘ die Kraft“ in den Himmel schmettern. Doch aus dem klangvollen Geschmetter wird nichts, ein unverständliches Gurgeln nur wird aus meiner Kehle dringen, denn die Banane steckt noch tief drinnen.
Und ohnehin sollte ich jetzt eigentlich arbeiten. Der Alltag frisst uns auf, immer und immer wieder.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen