Adela Smajic: Der Lifecoach, dem die Frauen vertrauen

Adela Smajic kann sprechen, leider.

Heute durfte ich im Blick lesen, warum der Frauenstreiktag vollkommen unnötig ist. Das wurde mir gut und in leicht verständlichen Worten erklärt von Adela Smajic, die eine bekannte Vordenkerin, Philosophin und Kämpferin für Frauenrechte auf der ganzen Welt ist. Ausserdem ist sie - das ist aber wahrscheinlich weniger bekannt - ehemalige Bachelorette-Kandidatin auf dem Sender 3+ und leicht zum ins Staunen bringende Werbeträgerin für irgendeinen Mobilfunknetzanbieter. Dazu ist sie noch gerne leicht bekleidet und hält ihre Brüste sehr bereitwillig in die Kameras. Sie will aber nicht nur darauf reduziert werden - was man tatsächlich nicht tun sollte!

Wenn schon, dann sollte man Adela Smajic auf diesen vor Dummheit und weltfremder Ignoranz triefenden Artikel, den die nach Aufmerksamkeit gierende Z-Prominente in die Welt gerotzt hat, reduzieren.

Adela Smajic, die ein tadelloses Deutsch spricht, deren Vater Fussballprominenz ist, die sich den Körper für haufenweise Geld so hat modifizieren lassen, dass sie wie die griechische Liebesgöttin auf Testosteron aussieht, erklärt, wie Frauen ihre Probleme auch ohne Frauenstreiktag lösen können: Bei Ungerechtigkeiten direkt das Gespräch mit dem Chef suchen (nicht vergessen: vorher ein Sitzungszimmer reservieren!), immer schön selbstbewusst auftreten und anzügliche Komplimente (siehe Dickpics) auch einfach mal Komplimente sein lassen.

Die alleinerziehende Mutter, die dankbar für jede Schicht ist, um über die Runden zu kommen und permanent um ihr Existenzminimum bangt, fasst sich, plötzlich erleuchtet durch Adelas Weisheiten, an den Kopf. Und auch die bosnische Putzfrau, die kaum ein Wort Deutsch spricht und bis spät in den Abend hinein Grossraumbüros putzt, ist dankbar. Oder die Einwanderin aus Nigeria, die gerade eben zum Arbeiten in die Schweiz gekommen ist. Nur die indische Fliessbandmitarbeiterin, die als Kind keine Schule besuchen durfte, versteht nichts, aber die hat ohnehin keinen Arbeitsplatz, bei dem sie ein Sitzungszimmer reservieren könnte - haha, typisches Opfer! Adela Smajic hat die Probleme der gesamten Frauenwelt in einem Artikel, den man in etwas mehr als einer Minute durchgelesen hat, weggefegt. Etwa so, wie Marie-Antoinette damals die gravierende Hungersnot in Frankreich löste, als sie der aufgebrachten Pariser Bevölkerung Kuchen empfahl, weil es kein Brot in der Stadt gab.

Vielleicht sollte Adela nach reiflicher Überlegung doch lieber auf ihr Äusseres setzen, statt sich darüber zu echauffieren, das man sie nur darauf reduziert. Ihre gemachten Brüste haben bis anhin weit mehr Substanz als der Stuss, den sie sonst so von sich gibt.

Kommentare

Beliebte Posts