Sind die Niederlande ein gutes Land?

Liebes Tagebuch,

Allmorgendlich, wenn ich in mein Mailpostfach gucke und schaue, was die Welt von mir will, werde ich überschwemmt von allerlei Schrott, Werbung und auch Anzeigen für Penisvergrösserungspillen- und Pumpen - was lustig ist, denn ich habe nie und nimmer nach etwas derartigem im Internet gesucht. Warum will mir das Internetz verklickern, dass ich ein grösseres primäres Geschlechtsorgan benötige? Fragen über Fragen, die ich nicht beantworten kann. Ganz viele Fragen, die beantwortet werden können, findet man auf der Internetseite Quora, bei der Nutzer fragen stellen, die dann von anderen Nutzern beantwortet werden. Heute hatte ich, wie so oft, wieder mal eine Mail von Quora im Postfach, die eine interessante Frage in den Raum warf, nämlich: Sind die Niederlande ein gutes Land?



Coole Frage! dachte ich nur. Ohne die Antwort darauf überhaupt erst zu lesen, erlaube ich mir, dies selbst und für mich aus dem Stehgreif zu beantworten, denn wenn in diesem meinem Kopf auch viele Fragen rumspuken, so habe ich mich doch nie gefragt, ob die Niederlande nun ein gutes Land seien.

Was weiss ich über die Niederlande? Grosse Seefahrernation, allesamt verdammte Protestanten, möge unser katholischer Gott ihren Seelen gnädig sein! Ich weiss auch, dass sie flach sind und im Norden Europas liegen. Warum ich das weiss? Weil ich mehrmals im Leben durch diesen Staat gefahren bin. Die Autobahnen waren in gutem Zustand, der Blick in den Horizont ungetrübt von blöden Hügeln oder gar Bergen, die Umgebung im Perimeter der Autobahn nett anzugucken und dem Auge grösstenteils schmeichelnd. Es hat auch nicht geregnet - im Gegenteil, ich erinnere mich gut daran, dass die Wolken über mir in einem hübschen rosa Glanz schimmerten,als sich die späte Nachmittagssonne eines Herbsttages darin brach. Ich kann also auch nichts schlechtes über das Wetter sagen.


Zwischenbilanz daher: Die Niederlande sind ein gutes Land! Vor allem die Umgebung um die Autobahn herum. Echt dufte!


Ich vermute, die Menschen aus den Niederlanden sind auch nett, obwohl ich irgendwo mal gelesen habe, dass Holländer immer die Rechnung teilen und ein Trinkgeld mitnehmen, wenn sie zum Essen bei Freunden eingeladen sind. Ob das stimmt, weiss ich nicht, aber als Südosteuropäer kriege ich bei solchen kulturellen Eigenheiten Gänsehaut, meine Nackenhaare richten sich auf, und, bei Gott, ich habe viele Haare im Nacken! 


Ich zweifle allerdings stark daran, dass das so stimmt und wage zu behaupten, dass irgendein von Hass und Missgunst zerfressener Niederlandophobe, wahrscheinlich ein griesgrämiger Deutscher mit Weitblickneid, dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat, um seine nördlichen Nachbarn als geizige, biedere Festlandschotten mit etwas besserer Zahnhygiene zu diskreditieren. 


Sylvie Meis, die ehemalige Fussballergattin und Jurorin bei… ich weiss nicht mehr wo, stammt auch aus den Niederlanden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass, sollten Sylvie Meis oder gar Willem-Alexander, der König der Niederlande höchstpersönlich, mich und andere Bekannte je zum Essen einladen, wir zuerst den Inhalt unserer Brieftaschen prüfen müssten, um zu sehen, ob sich genügend Scheinchen darin finden, denn da sind bei mir nie Scheinchen drin, nur Klimpergeld und meine Bankkarte, und dann müsste ich meine Gastgeber ungelenk fragen, ob sie nicht ein Kartenzahlterminal im Haushalt hätten, vor Aufregung würde mir aber mein PIN dann auch nicht einfallen und die ungezwungene Stimmung und damit auch der Abend wären dahin. Nein, vielmehr denke ich, dass uns Sylvie und der König gastfreundlich, zuvorkommend und aufmerksam empfangen und bewirten würden, ohne Erwartung einer monetären Gegenleistung. 


Ich übernehme keinerlei Haftung für die gemachten Aussagen und empfehle daher jedem, trotzdem und immer ein bisschen Bargeld in seiner Brieftasche mitzuführen, auch, oder gerade wenn man auf dem Weg zu einem Benefizdinner mit König Willem-Alexander ist. 


Mein Fazit zum Abschluss: Die Niederlande sind ein gutes Land mit stabiler Autobahn, tollem Wetter manchmal und netten Leuten, die vielleicht oder vielleicht auch nicht die Rechnung teilen und Trinkgeld beim Besuch entgegennehmen. 


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