Radovan Karadzic: Die Wahrheit

Nie und nimmer würde man erahnen, wie viel geschichtsträchtiges Geschehen für immer im Dunkel der Geschichte verschwindet, anstatt lesbar irgendwo zu landen, um ein wenig nur das Dunkel in unser aller Köpfen zu erhellen. Ich will heute ein kleines bisschen Licht, ein Glühwürmchen, wenn man sich`s so vorstellen möchte, in diese dunkle Höhle unerzählter Geschichten entsenden und zwar mit folgendem Bericht:

Im Laufe des bosnischen Bürgerkrieges, genauer während der mehrmonatigen Belagerung der Stadt Sarajevo, geschah es, dass ich durch eine Verschiebung des Gefüges von Zeit und Raum für eine Weile 21 Jahre alt wurde, obwohl ich ja erst etwa sechs hätte sein müssen. Durch eben diese Verschiebung fand ich mich wieder in den Reihen der serbischen Belagerer, stationiert auf den Bergen rund um Sarajevo. Zwar waren meine Kameraden alle nett und so, aber beim Scharfschiessen auf mein Sarajevo mochte ich nicht mitmachen!
Ich traf auch nie was, da ging der Spass eh flöten.
Ich verlegte mich auf ein Handwerk, dass mich als Gutmenschen auch weiterhin gut schlafen lassen sollte: Die Organisation der Truppenbegleiterinnen!
Das, meine Freunde, war zwar auch eine zum Teil sehr haarige Angelegenheit, ein Werk voller Vor- und Rückstösse, doch war erst Mal am Ende des Tages der letzte Schuss gefallen, konnte man sich auf ein ruhiges Gewissen betten. Ja, so war`s und nicht anders.
Durch diese Tätigkeit kam ich in Kontakt mit meinem Kumpel Radovan `Rado` Karadzic, den ja keine Frau freiwilig wollte, denn er war leider sehr missgebildet im Gesicht, wie sich dieser Tage schön sehen lässt im Fernseher, weil da gerade sein Prozess läuft. Aber, auch das bemerkte ich mit der Zeit: Rado wollte gar keine Frauen, sondern Kerle. Er war schwul...
All seine Verbrechen, das gestand er mir mal in einer schwülen, bosnischen Sommernacht, als der volle Mond die Berge über Sarajevo beschien, hatte er aus Frust begangen, denn nie hat er seine Homosexualität frei ausleben können. Armer Rado!

Vielleicht, ja vielleicht deshalb, war ich keineswegs überrascht, als ich von seinem Lebenswandel erfuhr, nachdem man ihn in Belgrad geschnappt hatte. Bekanntlich sei er ja dort als Alternativheiler tätig gewesen, hatte gar eine Methode entwickelt, bei der er durch manuelle Stimulation der Hoden unfruchtbare Männer hätte fruchtbar machen können. Alles nur Humbug! Rado wollte nur eins: Ran an massig Männerhoden!
Heute noch, wenn der volle Mond in warmen Sommernächten lieblich auf Basel scheint und es in ein zauberhaftes Blau tränkt wie einst die Berge über Sarajevo, wenn ich die Grillen singen höre und eine Brise sanft meine Wange streichelt, denke ich an Rados Worte, flüsternd gesprochen und mit Glitzern in den Augen:
"Ivan, möchtest du heute Nacht nicht in meinem Zelt übernachten?"

Rado, armer Rado...

Kommentare

  1. Unglaublich wieviel Dummheit in so einen kurzen Artikel reinpasst: Vergewaltigungsopfer verhöhnt, Homosexualität verurteilt, Karadzic ins Humorvolle gezogen, historische unkorrekte Begriffe (Bürgerkrieg sagen nur die Serben).
    Gratulation! Die Eltern dieses hoffnungslosen Versagers schämen sich zu Recht in Grund und Boden.

    Katarina

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  2. Danke für den Kommentar und ich finde, ihre Kritik hat wirklich Hand und Fuss. Mir allerdings vorzuwerfen, ich hätte Karadzic ins Humorvolle gezogen, kann ich nicht wirklich stehen lassen. Das hat er nämlich selbst gemacht! Jap.

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