(Not so) Paranormal Activity
Liebes Tagebuch
Es ist ein schwuler, hoppla, ich meine schwüler Montagnachmittag. Im Radio erzählt mir eine nervige Frauenstimme, dass eine Nationalspielerin der Deutschen Fussballnationalmannschaft am liebsten in rot-weisser Bettwäsche schläft, weil das die Farben ihres Lieblingsfussballklubs seien. Ich fand es sehr spannend, sowas zu erfahren. Noch mehr gefreut hätte es mich aber, liebes Tagebuch, wenn mir die Frau aus dem Radiokasten noch gesagt hätte, welche Farbe die Bettwäsche der übrigen Nationalspielerinnen, der Trainerin, der Co-Trainerin, der Mannschaftsärztin und der Köchin und überhaupt des gesamten Stabes hat. Wahrlich frohlockt hätte mein Herz, wenn man all die Vorlieben für die jeweiligen Farben in einer Anekdote kurz erklärt hätte. Zum Beispiel: Gretha Wurstlieb hat gern rote Bettwäsche, weil sie das an ihre Pubertät erinnert, als sie während der Menstruation immer vergessen hat, sich eine Binde vor'm Schlafen anzuziehen. War sie nicht schön, die Jugendzeit?
Ich hatte zum Glück keine Menstruationsbeschwerden in meiner Pubertät. Wäre auch komisch gewesen, als Mann. Ich hatte andere Beschwerden, darunter insbesondere zu erwähnen ist der Poltergeist, der mein Zimmer zwei Wochen lang aufsuchte. Verzeihung, bei Geistern nennt man das ja "heimsuchen". Dieses Vieh also, dieser dämonische Schrecken aus den Abgründen der Hölle, hat mein Zimmer zwei Wochen lang heimgesucht. Immer wieder fand ich komische Bilder auf meinem Computer, mit nackten Frauen und so, und in meinem Verlauf waren Seiten drin, die ich nie besucht habe, den ich besuchte ja nur deren zwei: Nämlich die Fansite der Glücksbärchis und die Seite, auf der die neusten Lieder von KiKa gezeigt wurden. Alles voll für Kinder. Alles voll für mich!
Manchmal aber machte sich der Poltergeist auch auf perfidere Art und Weise bemerkbar: Des Nachts, um etwa drei Uhr, der mystischen Stunde der Dämonen und heimtorkelnden Säufer, drang eine Stimme an mein Ohr und berichtete mir mit schnatternder Stimme von allerlei Seltsamkeiten, etwa in was für Bettwäsche irgendwelche hässlichen Amazonen zu schlafen pflegen. Schweissgebadet schoss ich in jenen Nächten aus dem Bett, mich windend und die Mächte des Bösen verfluchend. Irgendwann zog der Dämon von dannen. Verpisste sich aus meinem Leben, wie ein Teenager zu sagen pflegt. Seine handgeschriebene Notiz, die er mir zum Abschied hinterlegt hatte, hab' ich heute noch im Kopf. Sie ging so:
Die Fichten (Picea) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die einzige in Mitteleuropa heimische Art ist die Gemeine Fichte (Picea abies), die wegen ihrer schuppigen, rotbraunen Rinde...
Hmmm, Moment, da habe ich wohl in die falsche Schublade in meinem Kopf gegriffen. Hahaha, was für ein Missgeschick. Hier noch mal die Nachricht des Poltergeistes:
Hallo Ivan, ich bin dann mal weg. Tschau.
Ach Polty...
Es ist ein schwuler, hoppla, ich meine schwüler Montagnachmittag. Im Radio erzählt mir eine nervige Frauenstimme, dass eine Nationalspielerin der Deutschen Fussballnationalmannschaft am liebsten in rot-weisser Bettwäsche schläft, weil das die Farben ihres Lieblingsfussballklubs seien. Ich fand es sehr spannend, sowas zu erfahren. Noch mehr gefreut hätte es mich aber, liebes Tagebuch, wenn mir die Frau aus dem Radiokasten noch gesagt hätte, welche Farbe die Bettwäsche der übrigen Nationalspielerinnen, der Trainerin, der Co-Trainerin, der Mannschaftsärztin und der Köchin und überhaupt des gesamten Stabes hat. Wahrlich frohlockt hätte mein Herz, wenn man all die Vorlieben für die jeweiligen Farben in einer Anekdote kurz erklärt hätte. Zum Beispiel: Gretha Wurstlieb hat gern rote Bettwäsche, weil sie das an ihre Pubertät erinnert, als sie während der Menstruation immer vergessen hat, sich eine Binde vor'm Schlafen anzuziehen. War sie nicht schön, die Jugendzeit?
Ich hatte zum Glück keine Menstruationsbeschwerden in meiner Pubertät. Wäre auch komisch gewesen, als Mann. Ich hatte andere Beschwerden, darunter insbesondere zu erwähnen ist der Poltergeist, der mein Zimmer zwei Wochen lang aufsuchte. Verzeihung, bei Geistern nennt man das ja "heimsuchen". Dieses Vieh also, dieser dämonische Schrecken aus den Abgründen der Hölle, hat mein Zimmer zwei Wochen lang heimgesucht. Immer wieder fand ich komische Bilder auf meinem Computer, mit nackten Frauen und so, und in meinem Verlauf waren Seiten drin, die ich nie besucht habe, den ich besuchte ja nur deren zwei: Nämlich die Fansite der Glücksbärchis und die Seite, auf der die neusten Lieder von KiKa gezeigt wurden. Alles voll für Kinder. Alles voll für mich!
Manchmal aber machte sich der Poltergeist auch auf perfidere Art und Weise bemerkbar: Des Nachts, um etwa drei Uhr, der mystischen Stunde der Dämonen und heimtorkelnden Säufer, drang eine Stimme an mein Ohr und berichtete mir mit schnatternder Stimme von allerlei Seltsamkeiten, etwa in was für Bettwäsche irgendwelche hässlichen Amazonen zu schlafen pflegen. Schweissgebadet schoss ich in jenen Nächten aus dem Bett, mich windend und die Mächte des Bösen verfluchend. Irgendwann zog der Dämon von dannen. Verpisste sich aus meinem Leben, wie ein Teenager zu sagen pflegt. Seine handgeschriebene Notiz, die er mir zum Abschied hinterlegt hatte, hab' ich heute noch im Kopf. Sie ging so:
Die Fichten (Picea) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die einzige in Mitteleuropa heimische Art ist die Gemeine Fichte (Picea abies), die wegen ihrer schuppigen, rotbraunen Rinde...
Hmmm, Moment, da habe ich wohl in die falsche Schublade in meinem Kopf gegriffen. Hahaha, was für ein Missgeschick. Hier noch mal die Nachricht des Poltergeistes:
Hallo Ivan, ich bin dann mal weg. Tschau.
Ach Polty...
Kommentare
Kommentar veröffentlichen