Nicht gerade erst tot, sondern schon länger: Whitney Houston

Man kann im Fernsehen die merkwürdigsten Dinge und Sätze hören, beispielsweise: Papa ist gerade erst tot!

Der Leser stelle sich den Satz nun von einer Laien-RTL-Hochfick-Schauspiel-Praktikantin vor, die den Satz heulend und auf dem Bett liegend ihrer Mutter an den Kopf schmettert. Wirklich scheisse!

Zum Glück bin ich nicht gerade erst tot, sondern lange schon lebendig und kann hier was schreiben. Gerade erst tot ist auch nicht Whitney Houston. Die ist ja nun auch schon länger nicht mehr unter den Lebenden. Bestimmt haben mittlerweile schon einige Fans eine Nacht in dem Zimmer verbracht, wo sie in der Badewanne ertrunken ist. Ich möchte nun durch die golden schimmernde Tür der Ehrlichkeit treten und feierlich verkünden: Mir doch egal, dass die tot ist und noch egaler ist mir, wer in ihrem Hotelzimmer übernachten möchte! In die Reihe der Dinge, die uns die Zeitungen ersparen könnten und mir zuletzt die Schamesröte ins hübsche Gesicht trieben, war ein Teil des Interviews, dass Whitney Houston's Tochter mit Oprah, dieser schwarzen Herrenfrau, geführt hat. Ich habe natürlich nicht das ganze Interview gesehen, Gott bewahre mich vor solchen Interessen, sondern nur den Teil, in dem sich Bobbi, oder wie die junge Frau auch immer heissen mag, in bestens einstudiertem Geschwafel als zukünftige Sängerin und Schauspielerin reklamiert. Eine würdige Nachfolgerin ihrer Mutter und ich behaupte mal, nicht nur was die Entertainer-Qualitäten betrifft, sondern auch was den wässrigen Abgang -siehe Karriereende in der Badewanne- angeht.

Die richtige Richtung hat Bobbi bereits eingeschlagen; mit Drogen, der Liebelei mit dem Stiefbruder und der Kamerageilheit so kurz nach dem Tod der eigenen Mutter. Ein Profi durch und durch.

Profi durch und durch bin ich auch, und deshalb weiss ich, wann ein Beitrag zu beenden ist, bevor er ins allzu Pietätlose abdfriftet. Nicht, dass ich Angst vor agressiven Whitney Houston-Fans hätte. Die Wahren werden nämlich nicht nur eine Nacht in ihrem Hotelzimmer buchen, nein, sie dürften auch die Badewannenszene nachstellen. Aber dann bitte in aller Konsequenz.

Kommentare

Beliebte Posts