Anekdoten von kalten Frühlingsabenden

Da sass ich also, schwer betrunken und mit einer leichten Überdosis Nikotin im Blut, auf der von Kissen übersäten Couch von S1, die zu einer Einweihungsparty in der Villa Kunterbunt im Kleinhüningen geladen hatte.
Ich verkehre natürlich in feinsten Kreisen, kenne die kulturelle Elite der Stadt Basel. Kein Wunder, dass an dieser Party auch zwei Mitglieder einer der berühmtesten Basler Bands, "Sheila she loves you", anwesend waren.
Ein Mitglied sass neben mir, so nah, dass ich, hätte ich meine Hand ausgestreckt, ihn an der Schulter hätte berühren können. Natürlich hätte das dem berühmten Bandmitglied nichts bedeutet, ich allerdings würde dieses Ereignis noch für Jahre im Gedächtnis speichern und widerkäuen, wie eine Kuh das Gras von der Wiese widerkäut.
Der Prominente sass auf der Couch, zu seinen Füssen eine junge Frau, die wohl seine Freundin war, und unterhielt sich mit einem Musiker, mit langen, elfengleich geraden, blonden Haaren, der sein Deutsch mit einem englischen Akzent sprach. Sie redeten darüber, was wohl schlimmer wäre:

Sein Leben lang mit von Chipskonsum verfetten Händen oder einer Popcornschale im Hals leben zu müssen.

Wenn ich im Suff dem Gespräch auch nicht in allen Einzelheiten folgen konnte, glaube ich, dass die Diskussion im Fazit mündete, eine Popcornschale im Hals zu haben wäre der bessere Schicksalsschlag, da das Manko nicht sofort ersichtlich und ertastbar wäre.

Ich habe übrigens später, auf dem Nachhauseweg, als ich vor der Liegenschaft stand, in der ich wohne, noch schön auf das Trottoir gereiert.

Es war ein schöner Abend.


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