Die hehre Schar zündete Petarden sich im Haar

Lieber Gott! jauchzte ich jäh auf, als ich las, was der Staat für uns als Nächstes bereithält. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer... oder so. Lieber Gott, gib denen, die haben und nimm von denen, die nicht haben!
Zu dramatisch? Ja, vielleicht. Rebellion liegt mir nicht so. Die haben die Blöden und Verwirrten für sich in Anspruch genommen; seit den 50er Jahren gibt es keine anständigen Rebellen mehr. Heute laufen sie alle barfuss rum, falls weiblich, oder sehen blöde aus, sowohl in männlicher als auch weiblicher Ausführung. Rebellion gegen den Staat, möchte ich jetzt mal behaupten, ist mit dem Zerfall Jugoslawiens in das selbstgeschaufelte Grab zu Grabe getragen worden. Wie konnte man nur so etwas Schönes wie mein Jugoslawien kaputt machen? Schert euch zum Teufel, Rebellen!

Eins nur will ich noch loswerden:
Der Fisch war bereits tot, als ich die Petarde in seinem Arsch habe explodieren lassen. Zu weiteren Fragen oder Nachbohrungen in die Tiefen dieses Themas will und werde ich verbissen schweigen.
Heute haben doch alle Leute meines Alters, zumindest der grösste Teil davon, diese modischen Dichter und Denker- Frisen, mit denen man so aussieht, als sei man vor gerade mal einem Monat aus der Hitlerjugend entlassen worden. Aber ihr lieben jungen Herren und Frauen Möchtegerns, nur weil man die passende Frisur schick auf dem Kopf trägt, ist man noch lange kein selbständig und kritisch denkender Mensch und erst recht ist man kein Rebell. Hoch leben Einstein und Che Guevara, gescheite Männer, mit, für heutige Verhältnisse, unmodischen Frisuren. Nie und nimmer hätten die so Nazischnitte haben wollen. Recht so. Langes Haar muss wieder Einzug halten in den Staat, gerne auch Bärte, aber nicht zu viel.
Lieber Gott, jetzt muss ich doch wieder an den Fisch denken, mit dem ich ein Spässchen trieb. Gewundert hat es mich schon ein wenig, dass er so zuckte, als ich gerade dabei war, die unheilige Tat zu begehen. Möge man mich im Himmel dereinst auch für diese Sünde richten, aber nicht zu streng.

Ich kann kein schlechter Mensch sein, bei Gott und allen Heiligen, das sage ich jetzt von mir. Zumindest nicht dermassen, wie man es mir vorzuwerfen versucht. Als ich nämlich das Lied über den Fall von Gil Galad (Elfenkönig aus Herr der Ringe) der irischen Band Aonis zum ersten Mal hörte, da bemerkte ich, wehe man lache jetzt über mich, eine Träne über meine Wange kullern, sich in meinem Dreitagebart verfangen und schliesslich ausperlen. Wie schlecht kann ein Wesen sein, das von solch einem Lied zu Tränen... Verzeihung, zur Träne gerührt ist?
Gar nicht.
Gil Galad hatte übrigens ganz gerades Haar, lang zwar, doch eben nicht petardenmässig behandelt. Trotzdem kann man ihn getrost zur hehren Schar zählen.
Sonstige Geminsamkeiten zwischen Gil Galad und mir? Wir beide haben ein langes Schwert... Verstanden? Hihihi.

Leider muss ich jetzt auch schon los.

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