Ich sah ein Video, das mich zu Tränen rührte
Das Video zum Lied Hello
von Lionel Richie ist harter Tobak und nichts für Zartbesaitete. Ich
habe es mir vor Jahren einmal angeschaut und war angewidert.
Ja, angewidert!
Ein
erwachsener Mann, schwarz, potent, mit Schamhaar auf dem Kopf, nutzt
seine Machtstellung als Dozent gnadenlos aus und stalkt eine junge
Studentin, die, vom Schicksal schwer getroffen, blind ist. Geradezu
zynisch ruft er seiner Studentin immer wieder zu, ihr im Gang auf dem Weg zur
Toilette oder in den Ballettstunden auflauernd, ob er es sei, nach
dem sie schaue. Ein blindes Mädchen! Nach wem will ein blindes
Mädchen schauen, Lionel?! Doch damit nicht genug: Einmal ruft dieser
Psycho spätabends bei der Frau an, singt ins Telefon und legt auf,
ohne einen Namen zu nennen und bevor die Frau irgendwas hätte
antworten können.
Die
Geschmacklosigkeit gipfelt in einem traurigen Höhepunkt: In der
Kunstklasse lässt man die blinde Studentin einen Kopf aus
Dönerfleisch formen und macht sich einen Spass daraus, als sie das
geradezu monströse Haupt ihres Peinigers, gewiss auch mit symbolischer Ausdruckskraft, nachzubilden versucht. Ihr Hilfeschrei erstickt
in der Ignoranz der anderen Leute, die sogleich den stalkenden
Dozenten holen und ihm die hilflose, blinde Frau so auf Gedeih
und Verderb ausliefern.
Genug
der Scheusslichkeiten. Ich... ich kann nicht mehr.
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