Mein Humidor und ich
Wo soll ich beginnen, liebes Tagebuch? Ich gebe zu, dass ich im Leben schon ein paar unnütze Dinge gekauft habe, beispielsweise diese Datscha auf der Krim. Viele Leute haben mich damals gewarnt: Pass auf, Junge, in der Gegend dort gibt es nichts ausser Sekt und separatistisch gesinnten Russen; du wirst nicht viel von deinem Ferienhäuschen haben! Nun, gerade gestern hat eine junge russische Familie diese meine Datscha besetzt und sie zum russischen Hoheitsgebiet erklärt. Ich wollte ja nicht hören...
Aber was soll man machen? Ich war jung und hatte das Geld. Schwarzarbeit lohnt sich. Aus all diesen Dingen allerdings, die sich als unbrauchbar, als Geldverschwendung oder als pure Idioterie (meine griechischen Staatsanleihen) herausstellten, habe ich dennoch immer das Beste versucht zu machen, das schwöre ich und ich schwöre es mit hart erhobenem, in den Himmel ragenden Finger.
Beispiel gefällig? Vor Jahren kaufte ich mal einen kühlschrankgrossen Humidor für die Lagerung von Zigarren, die ich noch gar nicht hatte. Ich war fasziniert von Che Guevara, der auch immer mit Zigarren im Maul rumlief. Ich wollte das auch: Kubanisches Lebensgefühl, Rebellion, Zigarre zwischen den vollen Lippen, die abends leidenschaftlich spanische Mädchen küssen würden. Leider wurde nichts daraus, Kuba hatte sich mittlerweile dem Westen geöffnet und war nicht mehr exotisch genug für mich. Der Humidor verstaubte seither im Keller wie die Leiche, die ich dort nicht gelagert habe, ich sage das hier und jetzt noch einmal in ausdrücklichster Form, nun, bis ich eines Tages eine schicksalsträchtige Erkenntnis hatte:
Eine junge Frau, die ich kannte, erzählte von ihrem Vater, den ich nicht kannte und dieser Vater, den ich, wie erwähnt, nicht kannte, hatte auch einen Humidor, wie ich einen habe, und ebenso wie ich hatte er keine Zigarren, um sie darin zu lagern. Deshalb tat er darin einfach alle Dinge rein, die nicht trocken werden, also gewissermassen feucht bleiben sollten. Da fiel sie mir ein: Diese eine Ex-Freundin, die ich mal hatte. Ihren Namen kenne ich zwar noch, aber ich will ich ihn hier nicht erwähnen, denn man weiss: Was einmal in den Tiefen des allumfassenden Internets auftaucht, das bleibt für die Ewigkeit dort. Deshalb möchte ich nun, der Vollständigkeit halber, einen kleinen Einschub einschieben, denn was sonst soll man mit Einschüben tun, als sie, eben, irgendwo einzuschieben: Sucht nie und nimmer im Internet nach Bildern, die mich mit nacktem Ober- oder Unterkörper posierend zeigen! Ihr werdet nichts finden!
Zurück zum Thema. Diese Ex-Freundin, die mir nun wieder aus den Gärten der Erinnerung in den Sinn gekommen war, als wir beiläufig über Humidore redeten, hatte ein kleines Problem, und die daraus resultierenden Differenzen führten schliesslich dazu, dass wir beide, ich und sie, getrennte Wege gingen. Auf das Problem möchte ich gar nicht näher eingehen. Es hatte etwas mit Sex zu tun, so viel kann ich sagen. Sie wollte einfach nie, sie war trocken wie die Trockensavannen Afrikas, dessen Hauptexportschlager Straussenfleisch, Flüchtlinge und extremistische Religionsauffassungen sind. Das war einfach nie meine Welt.
Nun aber hatte ich einen Humidor, und mein lieber Herr im Himmel, was tut ein Humidor sonst, als Dinge feucht zu halten? Ich rief sie also an, ging mit ihr einen Kaffee trinken, eins führte zum anderen und ein tropischer Sommerregen fiel herab auf die Trockensavanne, die meine Ex-Freundin gewesen war, wenn ihr versteht, was ich meine. Weil ich wusste, dass die blühenden Büsche nur von kurzer Dauer sein würde, lockte ich die Verführte gleich nach dem Akt in meinen Keller, zeigte ihr den Humidor, überwältigte sie mittels überlegener körperlicher Kraft und sperrte sie in den Feuchthalteschrank ein. Und so ruht meine alte neue Liebe darin, bleibt schön feucht und ist bereit, wann immer ich sie brauche. Und die, die lachten, als ich mir diesen Humidor für einen ganzen Monatslohn kaufte, lachen nun nicht mehr. Denn wie sagt das schöne serbokroatische Sprichwort: Sie blieben trockenen Schwanzes. Ich nicht.
Aber was soll man machen? Ich war jung und hatte das Geld. Schwarzarbeit lohnt sich. Aus all diesen Dingen allerdings, die sich als unbrauchbar, als Geldverschwendung oder als pure Idioterie (meine griechischen Staatsanleihen) herausstellten, habe ich dennoch immer das Beste versucht zu machen, das schwöre ich und ich schwöre es mit hart erhobenem, in den Himmel ragenden Finger.
Beispiel gefällig? Vor Jahren kaufte ich mal einen kühlschrankgrossen Humidor für die Lagerung von Zigarren, die ich noch gar nicht hatte. Ich war fasziniert von Che Guevara, der auch immer mit Zigarren im Maul rumlief. Ich wollte das auch: Kubanisches Lebensgefühl, Rebellion, Zigarre zwischen den vollen Lippen, die abends leidenschaftlich spanische Mädchen küssen würden. Leider wurde nichts daraus, Kuba hatte sich mittlerweile dem Westen geöffnet und war nicht mehr exotisch genug für mich. Der Humidor verstaubte seither im Keller wie die Leiche, die ich dort nicht gelagert habe, ich sage das hier und jetzt noch einmal in ausdrücklichster Form, nun, bis ich eines Tages eine schicksalsträchtige Erkenntnis hatte:
Eine junge Frau, die ich kannte, erzählte von ihrem Vater, den ich nicht kannte und dieser Vater, den ich, wie erwähnt, nicht kannte, hatte auch einen Humidor, wie ich einen habe, und ebenso wie ich hatte er keine Zigarren, um sie darin zu lagern. Deshalb tat er darin einfach alle Dinge rein, die nicht trocken werden, also gewissermassen feucht bleiben sollten. Da fiel sie mir ein: Diese eine Ex-Freundin, die ich mal hatte. Ihren Namen kenne ich zwar noch, aber ich will ich ihn hier nicht erwähnen, denn man weiss: Was einmal in den Tiefen des allumfassenden Internets auftaucht, das bleibt für die Ewigkeit dort. Deshalb möchte ich nun, der Vollständigkeit halber, einen kleinen Einschub einschieben, denn was sonst soll man mit Einschüben tun, als sie, eben, irgendwo einzuschieben: Sucht nie und nimmer im Internet nach Bildern, die mich mit nacktem Ober- oder Unterkörper posierend zeigen! Ihr werdet nichts finden!
Zurück zum Thema. Diese Ex-Freundin, die mir nun wieder aus den Gärten der Erinnerung in den Sinn gekommen war, als wir beiläufig über Humidore redeten, hatte ein kleines Problem, und die daraus resultierenden Differenzen führten schliesslich dazu, dass wir beide, ich und sie, getrennte Wege gingen. Auf das Problem möchte ich gar nicht näher eingehen. Es hatte etwas mit Sex zu tun, so viel kann ich sagen. Sie wollte einfach nie, sie war trocken wie die Trockensavannen Afrikas, dessen Hauptexportschlager Straussenfleisch, Flüchtlinge und extremistische Religionsauffassungen sind. Das war einfach nie meine Welt.
Nun aber hatte ich einen Humidor, und mein lieber Herr im Himmel, was tut ein Humidor sonst, als Dinge feucht zu halten? Ich rief sie also an, ging mit ihr einen Kaffee trinken, eins führte zum anderen und ein tropischer Sommerregen fiel herab auf die Trockensavanne, die meine Ex-Freundin gewesen war, wenn ihr versteht, was ich meine. Weil ich wusste, dass die blühenden Büsche nur von kurzer Dauer sein würde, lockte ich die Verführte gleich nach dem Akt in meinen Keller, zeigte ihr den Humidor, überwältigte sie mittels überlegener körperlicher Kraft und sperrte sie in den Feuchthalteschrank ein. Und so ruht meine alte neue Liebe darin, bleibt schön feucht und ist bereit, wann immer ich sie brauche. Und die, die lachten, als ich mir diesen Humidor für einen ganzen Monatslohn kaufte, lachen nun nicht mehr. Denn wie sagt das schöne serbokroatische Sprichwort: Sie blieben trockenen Schwanzes. Ich nicht.
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| Mein Humidor - hält alles schön feucht |
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