Einmal Hollywood... und zurück

Ich muss etwas erzählen. Ich kann es nicht mehr länger für mich behalten. Vor einigen Monaten erhielt ich eines warmen Abends, als die letzten Strahlen der Sonne die Erde wärmten und den Himmel in ein sanftes rot hüllten - so gut vermag ich es heute noch, mich an diesen Abend zu erinnern - einen Anruf. Auf der anderen Seite der Leitung war kein geringerer als Zack Snyder, Regisseur zahlreicher epischer Kinoproduktionen wie zum Beispiel 300.

Dieser Zack Snyder also wollte mit mir reden. Er fragte, wie es mir ginge und wie es in meinem momentanen Job laufe. Ich sei ihm aufgefallen, sagte er, als ich eines Tages vor der Mitte sass und einen Espresso mit Milch trank. Unter all den Menschen, die dort waren, sei ich ihm sofort ins Auge gestochen, das waren seine Worte, und das nicht nur, weil ich gerade übelst in der Nase bohrte.
Als wir eine Zeit lang so geredet hatten über Gott und die Welt, gestand er mir, dass er mich eigentlich angerufen hatte, damit er mich um etwas bitten konnte. Er war kurz davor, mit den Dreharbeiten für die Fortsetzung von 300 zu beginnen, allerdings, erklärte er mir mit trauriger Stimme, konnte er einfach keinen geeigneten Schauspieler für die Rolle des Xerxes, des Perserkönigs, finden.
Was soll ich sagen; eins führte zum anderen, alles ging blitzschnell. Ich flog am nächsten Tag nach Hollywood, um persönlich für die Rolle vorzusprechen. Man wollte mich, ich spürte es. Es fand sogar schon ein Screening statt, die Bilder davon habe ich noch. Alle wollten mich für die Rolle.
In wenigen Minuten, ich ahnte es, würden sie mir den Vertrag bringen, damit ich ihn unterzeichne. Einer Hollywoodkarriere stand nichts mehr im Weg. Es war nie mein Traum gewesen, nein, ich hätte ja davon zu träumen nicht einmal gewagt; mein oberstes Ziel war bis dahin gewesen, einmal eine Saalwache bei Barabara Salesch oder Alexander Hold darzustellen. Das Schicksal aber wollte anders und mich gleich auf den Mount Everest der Schauspielerei schicken. Ich liess mich darauf ein.

Aber, liebe Leser, das Schicksal und das Glück sind Huren, und zwar die von der launischen Sorte.

Da lag er vor mir, der Vertrag. Ein paar Fragen musste ich beantworten, Verzichtserklärungen machen und all das wäre kein Problem gewesen. Dann aber kam eine Frage, wo man ankreuzen musste, ob man eine Geschlechtskrankheit hat. Der Film beinhaltete einige Sexszenen und Xerxes heisst von hinten gelesen nicht umsonst Sexrex, der König des Geschlechtsverkehrs. Ich hätte im Film Mila Kunis und Rihanna beglücken müssen, doch mit dem Makel, den ich im Geheimen mit mir trug, dem HPV Virus, das ich mir vor Jahren bei einem schwedischen Model geholt hatte, ging die ganze hoffnungsgeschwängerte Zukunft, die vor Minuten noch vor mir gestanden hatte, in eine dreckige, illegale Klinik im mexikanischen Grenzland zum Abort. Ich verliess das Studio in Hollywood noch am selben Tag und flog zurück in die Schweiz; Zack Snyder hatte Tränen in den Augen, als er mich ins Flugzeug steigen sah, ich schwöre es.

Warum ich die Geschichte erzähle, die so voller Tragik ist, dass ich sie am liebsten für immer vergessen würde? Weil sie wahr ist. Und weil man nicht vergessen darf, wie sprunghaft das Schicksal sein kann. Und weil Michael Douglas mich in den vergangenen Tagen an meine Erkrankung erinnert hat, schmerzlich erinnert. Und weil ich von der Condomeria in Basel eine grössere Summe auf mein Konto überwiesen bekommen habe, um Werbung zu machen für die super praktischen, leicht zu handhabenden Lecktüchlein, die in allen Geschmacksrichtungen zu haben sind, die das Herz begehrt. Schützen Sie sich vor HPV mit den Lecktüchlein, exklusiv und nur in der Condomeria Basel!






Screening zu Xerxes


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