Das Baselbiet: Ein crazy Reisebericht (Teil 5)

Ich hielt das mit Salami belegte Brot in meinen Händen, die heftig bei der ruppigen Anfahrt des Busses gen Hochwald zitterten. Es roch ranzig. Ich ass es trotzdem, denn viele Kinder in Afrika hätten das Brot gern an meiner Stelle. Aber nicht mit mir, ätsch-bätsch!

Als ich den letzten Rest des Sandwiches in den Bauch hinab befördert hatte, begann es in meinem Magen zu rumoren. Vielleicht hätte ich das Brot doch lieber den afrikanischen Kindern überlassen. Egal, ich bin von Natur aus einer, der nie was bereut; nie zurück, immer nach vorne blickt. So auch jetzt: Ein schwacher Geist würde sich tagelang mit dem unüberlegten Verzehr des Salamibrotes geistig geisseln. Ich hingegen konzentrierte mich gleich darauf voll wieder auf die Fahrt, die mich bald in ein Dorf mit dem verschwörerischen Namen `Nuglar` trug.
Als ich aus dem Fenster auf die bewaldeten Hügel blickte und die Felder unter dem grauen Mantel des Himmelszells, stach mir etwas ins Auge. Vielleicht war es ein Käferchen.
Dann stach mir gleich noch was ins Auge. Eine Art Fabrik... Wie es schien, für die Herstellung von Waffen. Ist Nuglar gar die Hochburg der Waffenlieferanten des globalen Terrorismus? Ich denke ja. Ich klage an. Wohin nur soll`s gehen mit uns`rer Welt, wenn praktisch vor unserer Haustür mit Waffen gedealt wird...?

Eine einzelne Träne kullerte über meine Wange. Aus dem Auge, in welches das Käferchen vorhin geflogen war. Er war wohl ein ziemlicher Brunner. Jetzt ist er tot. Ich erschlug ihn.
Das Laufental, so scheint es, lässt selbst die edelsten Geister - wie mich - verrohen. Ich blickte wieder geradeaus. Am Himmel leuchteten einmal noch die letzten Strahlen der goldenen Herbstsonne durch das dicke Grau der Wolken. In der Ferne sang eine Nachtigall Mozarts `Requiem`... Ich schob mir ein Snickers ins Maul.

Fortsetzug folgt

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