Der Fall Polyball
Ja ja, es passiert so mal ab und zu. Deine Ische lernt jemanden kennen, der ist hübsch und so und dann gehts ab mit ihm. Man nimmts wies kommt, denn bekanntlich duldet die Armee Bosnien Herzegowinas keine Niederlagen und noch weniger darf man die Worte eines verrückten Dichters nicht vergessen: Wer muss, der muss!
In Zürich angekommen, ging ich auf eine öffentliche Toalette um meinen Abendanzug für den Polyesterball der ETH mir anzuziehen, weil im Zug wollt ich so nicht gesehen werden weil von Schwulereien halt ich nicht so viel. Ja ja, ich bin nur gekommen um jemanden nachzuspionieren, weil ich bin nicht wirklich in der ETH, weil eben, von Schwulereien halt ich nicht viel. Durch Intellegenz und Charisma fand ich schnell Zugang in die gehobene Gesellschaft des ETH-Volkes, obwohl aus einfachsten Verhältnissen stammend; mein Vater hat nie den Rauswurf aus der kommunistischen Partei Jugoslawiens (Zweigstelle Bosnien-Herzegowina) überwunden, weil er auf dem Dorfplatz das dazumal verbotene Ave Maria zum Besten gab, und das am Markttag! Alkohol und Zigaretten dominierten seither sein Leben, von Arbeit hielt er nicht so viel, ja, das zumindest verband ihn noch mit den Kommunisten. Hoch lebe Marschall Tito!
Wie ich mich da unter die Elite gemischt hatte, forderten mich dutzende verschrumpelter Damen zum Tanz auf; mein Haupthaar, wild von Natur und fettig weil ungewaschen, zog sie an wie sonst was, da kannten sie nichts. In bestem Deutsch wies ich alle Angebote zurück, man solle sich doch später in der Toalette treffen. Aaah, und da sah ich meinen Schatz, tanzend in den Armen des ETH Jünglings und ging da hin, um sie zu begrüssen. Sie werden mich wohl nicht gesehen haben, denn als ich kam zogen sie weiter, und so ging das den ganzen Abend lang. Aber irgedwann hab ich sie erwischt, sie kamen grad von der Toilette zurück und mein Schatz wischte sich die Hände ab, er guckte nur zufrieden und machte seine Hose zu. Ich dachte mir nichts dabei. Armselig, die ETH kann sich keine getrennten Toeletten leisten.
Komm, haun wir ab hier, die Alten hier riechen komisch! Was, du willst nicht? Da mischt sich der Dorsch ein und sagt was… Ach halt die Klappe, geh Formeln lernen. Und du kommst mit jetz sonst gibts morgen kein schön Wetter! Ja na und, irgendwann hab ich auch viel Geld und eigne Wohnung und so, aber jetz grad geht nicht weil muss sparen für Zigaretten, werden auch wieder teurer!
Es endete damit dass ich allein Heim ging… Was solls; was muss, das muss. Ich ruhte wenigstens in der Gewissheit, mir selbst Treu geblieben zu sein. Und gelernt habe ich doch auch was bei alledem; mein Sohn wird ganz bestimmt an die ETH gehn, und wenn nicht freiwillig, dann prügel ich ihn dorthin!
In Zürich angekommen, ging ich auf eine öffentliche Toalette um meinen Abendanzug für den Polyesterball der ETH mir anzuziehen, weil im Zug wollt ich so nicht gesehen werden weil von Schwulereien halt ich nicht so viel. Ja ja, ich bin nur gekommen um jemanden nachzuspionieren, weil ich bin nicht wirklich in der ETH, weil eben, von Schwulereien halt ich nicht viel. Durch Intellegenz und Charisma fand ich schnell Zugang in die gehobene Gesellschaft des ETH-Volkes, obwohl aus einfachsten Verhältnissen stammend; mein Vater hat nie den Rauswurf aus der kommunistischen Partei Jugoslawiens (Zweigstelle Bosnien-Herzegowina) überwunden, weil er auf dem Dorfplatz das dazumal verbotene Ave Maria zum Besten gab, und das am Markttag! Alkohol und Zigaretten dominierten seither sein Leben, von Arbeit hielt er nicht so viel, ja, das zumindest verband ihn noch mit den Kommunisten. Hoch lebe Marschall Tito!
Wie ich mich da unter die Elite gemischt hatte, forderten mich dutzende verschrumpelter Damen zum Tanz auf; mein Haupthaar, wild von Natur und fettig weil ungewaschen, zog sie an wie sonst was, da kannten sie nichts. In bestem Deutsch wies ich alle Angebote zurück, man solle sich doch später in der Toalette treffen. Aaah, und da sah ich meinen Schatz, tanzend in den Armen des ETH Jünglings und ging da hin, um sie zu begrüssen. Sie werden mich wohl nicht gesehen haben, denn als ich kam zogen sie weiter, und so ging das den ganzen Abend lang. Aber irgedwann hab ich sie erwischt, sie kamen grad von der Toilette zurück und mein Schatz wischte sich die Hände ab, er guckte nur zufrieden und machte seine Hose zu. Ich dachte mir nichts dabei. Armselig, die ETH kann sich keine getrennten Toeletten leisten.
Komm, haun wir ab hier, die Alten hier riechen komisch! Was, du willst nicht? Da mischt sich der Dorsch ein und sagt was… Ach halt die Klappe, geh Formeln lernen. Und du kommst mit jetz sonst gibts morgen kein schön Wetter! Ja na und, irgendwann hab ich auch viel Geld und eigne Wohnung und so, aber jetz grad geht nicht weil muss sparen für Zigaretten, werden auch wieder teurer!
Es endete damit dass ich allein Heim ging… Was solls; was muss, das muss. Ich ruhte wenigstens in der Gewissheit, mir selbst Treu geblieben zu sein. Und gelernt habe ich doch auch was bei alledem; mein Sohn wird ganz bestimmt an die ETH gehn, und wenn nicht freiwillig, dann prügel ich ihn dorthin!
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